Chaser /Parrhesia, Emma 23 2. August 2024
Chaser aus Kalifornien verwandeln mit Ihren Melody-Core die Emma in einen Hexenkessel. Vorband Parrhesia aus Heilbronn begeistern das Publikum mit funkig-vertrackten Rhythmen.
Es ist heiß und ich habe gar nicht richtig Lust in die Emma zu gehen. Chaser scheinen einfach eine weitere Melody-Core-Band dazu sein und Parrhesia aus Heilbronn habe ich kürzlich auch gesehen. Zudem ständen die Briefs in Karlsruhe als Alternative bereit. Ich raffe mich trotzdem auf und bin überrascht, dass der Laden proppenvoll ist. Konzert geht dann auch wirklich wie angekündigt um 21 Uhr los.
Die Emma ist dann auch sofort siedend heiß. Publikum hält sich zunächst etwas zurück. Kann man auch verstehen, denn der Sound von Parrhesia hat durchaus funkige Momente. Da muss ich auch mal an frühe Red Hot Chilli Peppers denken. Allerdings legen die vier Jungs auch wert auf ausgefeilte Arrangements, gerne mit Tempowechsel. Das ist nicht immer hilfreich beim Tanzen. Irgendwann ist der Bann gebrochen und es wird fleißig mitgemacht. Die Band scheint doch einige Fans in der Stadt zu haben, die gerne auf ihre Konzerte kommen.
Der Abend ist unter anderem auch die Release-Show für ihre neue EP. Ich weiß leider nicht, wie sie heißt. Denn sie ist lediglich als Stream veröffentlicht und als alter Retro-Sack habe so was natürlich nicht. Schade, denn ich hätte mir gerne eine Kassette, Vinyl oder von mir auch CD ins Regal gestellt. Ein Bandmitglied meinte, so was würd man erst bei einem Album machen. Dann warte ich darauf.
Die Hauptband Chaser kommt aus Kalifornien, natürlich aus Orange Country, wo gefühlt 96,8% aller Punkbands herkommen. Ich hatte vor dem Konzert mal kurz reingehört, war aber nicht sonderlich beeindruckt, da ich das Gefühl hatte, das alles so oder sehr ähnlich bei Bands wie Bad Religion, Pennywise, Lagwaggon und wie sie alle heißen schon einmal gehört zu haben.
Um so überraschter bin ich, als es in der Emma vom ersten Lied an voll abgeht. Ich mache diverse Leute aus, dich vom sehen von Konzerten In Stuttgart kenne. Im Publikum sehe ich einige Leute, die tatsächlich mitsingen können. Später erfahre ich, dass Leute aus Freiburg extra für das Konzert hergekommen sind. „Chaser sind einer der underratesten Bands“, erklärt mir ein Besucher nach dem Konzert.
Die Band macht das auch super und professionell in einem positivien Punksinn. Die Songs folgen knackig auf einander, das Stageacting ist angemessen ohne übertrieben zu sein und live zünden die Songs. Wirklich neu ist das nicht, aber gut gemacht. Das Publikum dankt es mit reichlich tänzerischer Beteiligung.
Sehr sympathisch der Sänger: Er sieht einen kleinen Jungen im Publikum, vielleicht elf oder zwölf Jahre alt. Er fragt ihn, ob das seine erste Show sei und dann organisiert er für ihn ein Stagediving. Dabei dürfen gleich ein weiteres junges Mädchen und ein kleiner Punk mit Iro mitmachen. Wirt Ozze muss sich hinten anstellen. Später holt er die drei zum Tanzen noch auf auf die Bühne.
Ein Besucher will dann eine Wall of Death. Die wird auch organisiert. Der Sänger meint dazu, dass es vermtlih kleinste Walll aller Zeiten ist. Ist gerade Wacken und muss man da extra hinfahren? Dazu kommt der Sänger immer wieder ins Publikum und stellt sich mitten unter die Leute. dazu machen die Leute denn einen Circle Dance. Der Sänger stagedived später irgendwann auch.
Die gesamte Stimmung scheint die Jungs von Chaser zu beeindrucken. Zwischendurch meint der Sänger, dass dies eines der besten Konzerte der aktuellen Tour, wenn nicht sogar das beste sei. Heilbronn, du Flatsch am Neckar, manchmal überrascht du mich echt positiv. Und ich bin froh, dass ich nicht zu den Briefs nach Karlsruhe bin.
Geule Bilder und toller Bericht über die coole Show. Danke.
Korrigieren muss ich Dich aber leider. Ich durfte den Bass 2 Songs lang spielen und ich bin ein Fan und Freund der Band, kein Roadie.
hast Du evtl noch mehr Bildmaterial von dem Abend?
LG Dobi